Äthiopien zählt ebenso wie sein nördliches Nachbarland Eritrea zu den ärmsten Staaten der Welt. Die meisten Einwohner leben von weniger als einem US-Dollar pro Tag. Hier können Spenden helfen.

In Äthiopien machen die Analphabeten knapp zwei Drittel der Bevölkerung aus. Das Gesundheitswesen ist äußerst mangelhaft, etwa die Hälfte der Äthiopier ist unterernährt (selbst in Jahren ohne ausgesprochene Hungersnot). In der Hauptstadt Addis Abeba sollen rund 100.000 Straßenkinder leben. Ein Hoffnungsträger war Staatspräsident Abiy Ahmed, der in seiner erst kurzen Amtszeit zahlreiche politische Reformen angestoßen hat und dafür mit dem Friedensnobelpreis 2019 ausgezeichnet wurde. Seit August 2020 haben die militärischen Konflikte im Land aber extrem zugenommen, vor allem in der Provinz Tigray.

Dürre und Hunger

Äthiopien liegt zu einem großen Teil in der Sahelzone. Hier bleiben die Niederschläge in manchen Jahren ganz aus oder sind so gering, dass die Ernte verdorrt. In den 1980er-Jahren gab es in Äthiopien eine dramatische Hungerkatastrophe, deren Fernsehbilder damals um die Welt gingen. Die Gefahr von Dürre und Hunger, die eine schnelle Nahrungsmittelhilfe erfordert, ist in Äthiopien stets gegeben. Nachdem schon im Jahr 2011 die Nahrung in manchen Regionen die Nahrung sehr knapp wurde, ist auch 2017 der Hunger nach Ostafrika zurückgekehrt. Besonders anfällig für Dürren in die trockene Region Somali im Osten des Landes (auch unter dem Namen Ogaden bekannt).

Äthiopien-Karte:

Google Maps

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google.
Mehr erfahren

Karte laden

Ungünstig für die wirtschaftliche Entwicklung und das Katastrophenmanagement im Lande sind die politischen Konfliktherde: Zwischen Äthiopien und Eritrea (erst seit 1993 unabhängig) schwelt ein Grenzkonflikt, und in der äthiopischen Region Somali wollen Rebellen gewaltsam den Anschluss an das Nachbarland Somalia erreichen. Einer der Verdienste von Staatspräsident Ahmed war es, einen Friedensprozess mit Eritrea einzuleiten. Neuer Zündstoff entsteht seit 2020 in der nördlichen Provinz Tigray: Bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen der Zentralregierung und lokalen Kräfte forderten und fordern zahlreiche Todesopfer. Offenbar ist es hier zu regelrechten Massakern gekommen.

Trotz aller Probleme ist Äthiopien eher ein Stabilitätsfaktor in Ostafrika – verglichen mit den benachbarten Staaten wie Südsudan, Eritrea und Somalia. Das politische System ist autoritär, aber weitgehend stabil – und eine gewisse Liberalisierung scheint möglich. Zur Bekämpfung von Hungersnöten kann das Land teilweise eigene Ressourcen aufbringen und ist nicht ausschließlich von Spenden abhängig. Auch die Armutsbekämpfung konnte in den vergangenen Jahren kleine Fortschritte aufweisen.

Fakten über Äthiopien

Der ostafrikanische Staat Äthiopien ist seit der Unabhängigkeit Eritreas, das den Zugang zum Roten Meer versperrt, ein Binnenland. Die Landschaft ist geprägt durch das Hochland von Abessinien, das etwa 2000 bis 4000 Meter hoch aufragt. Über 100 Millionen Menschen leben in diesem Land, das viele extreme Wetterphänomene kennt. Das Bevölkerungswachstum beträgt weiterhin weit über zwei Prozent und stellt eine Belastung für das Land dar.

Als einziges afrikanisches Land stand es niemals unter Kolonialherrschaft. Die in am Horn von Afrika aktive italienische Kolonialmacht konnte sich in Äthiopien niemals durchsetzen. Stattdessen entstand hier das Kaiserreich Abessinien unter dem langjährigen, legendären, aber umstrittenen Herrscher Haile Selassie.

Unsere Bewertung – Spenden-Bedarf in Äthiopien: hoch

Wo spenden?

Folgende Spendenorganisationen arbeiten schwerpunktmäßig in Äthiopien:

  • SOS Kinderdörfer
  • Menschen für Menschen
  • Plan Deutschland
  • Unicef
  • Hilfswaise

(Auswahl ohne Gewähr)

Bereits zehn Euro können helfen. Bei fairhelfen.de sind außerdem die äthiopischen Nachbarstaaten Eritrea, Sudan, Südsudan, Kenia und Somalia aufgeführt.

Spenden für Äthiopien