Wie viel wissen wir eigentlich über unsere Erde? Wer Biologen zur weltweiten Artenvielfalt befragt, bekommt eigentlich nur ein Achselzucken. Grob geschätzt zwei Millionen verschiedene Tier- und Pflanzenarten sind beschrieben – insgesamt könnten fünf Millionen Arten den Erdball bevölkern, vielleicht sogar 15 Millionen. Sicher ist nur eines: es werden immer weniger. Ein Hoffnungsschimmer ist das internationale Artenschutzabkommen, das Ende 2022 beschlossen wurde. Die fast 200 Unterzeichnerstaaten verpflichten sich, künftig 30 Prozent ihrer Land- und Wasserflächen unter Naturschutz zu stellen.
Ein Blick in die Statistik
Denken wir an biologische Vielfalt und ausgestorbene Lebensformen, fallen uns zuerst spektakuläre Fälle ein, wie der Beutelwolf, das Steppenzebra Quagga, Stellers Seekuh, der Riesenalk, oder die flugunfähigen Vögel Dodo und Moa. Allerdings sind „nur“ rund 50.000 Wirbeltierarten bekannt. In der Masse wesentlich bedeutender sind Insekten (rund eine Million), ferner Gefäßpflanzen, Pilze und Algen – also auf den ersten Blick wenig spektakuläre Geschöpfe. Diese optische Unscheinbarkeit erleichtert eine statistische Erfassung nicht unbedingt.
Ein weiteres „Problem“ ist die außerordentliche Biodiversität in den schwindenden tropischen Regenwäldern. Hier finden sich zahllose hoch spezialisierte, namenlose Arten, die nur in eng umgrenzten Lebensräumen vorkommen. Ihnen allen auf die Spur zu kommen, scheint geradezu unmöglich.
Rote Liste
Ist eine bereits bekannte Art gefährdet, landet sie im Normalfall auf der „Roten Liste“ der Weltnaturschutzunion IUCN oder auf einer nationalen Liste. Laut IUCN müssen weltweit mehr als 20.000 Arten als gefährdet gelten, darunter auch Großsäuger wie Elefanten und Nashörner.
Schuld am Rückgang der Biodiversität ist meist das Wirken des Menschen: Ausweitung von Ackerflächen und Viehweiden, Wilderei, Überfischung der Meere, Umweltverschmutzung und Klimawandel sind nur einige der Faktoren, die natürliche Lebensräume umgestalten und zerstören.
Internationaler Tag zur Erhaltung der Artenvielfalt
Jährlich am 22. Mai begeht die Weltgemeinschaft der Menschen den „Internationalen Tag zur Erhaltung der Artenvielfalt“. Dieses Datum bietet Anlass genug, sich an die eigene Nase zu fassen: Schließlich ist es die Art „Mensch“, die hier und jetzt für das dramatischste Massenaussterben seit dem Untergang der Dinosaurier verantwortlich ist. Wie groß der genetische Aderlass tatsächlich ist, den unser Streben nach immer mehr Lebensraum verursacht, bleibt allerdings im Dunkeln. Vermutlich verschwinden viele Spezies von der biologischen Landkarte, bevor wir überhaupt Gelegenheit bekamen sie zu zählen.
Der Aktionstag wurde im Jahr 2000 zum ersten Mal begangen, anlässlich eines UN-Abkommens über die biologische Vielfalt. Das Motto des Jahres 2016 lautete „Biodiversität ist Grundlage von Gesellschaft und Wirtschaft“. Wohl wahr, denn in biologischen Monokulturen ist auch das Wohlergehen der Menschheit ernsthaft in Frage gestellt. Wir alle profitieren täglich von funktionierenden Nahrungspyramiden und ökologischen Kreisläufen, von aus Pflanzen gewonnenen Arzneien, natürlicher Schädlingsbekämpfung und Klimaregulierung. Das Motto 2019 hieß „Unsere Artenvielfalt, unsere Ernährung, unsere Gesundheit“.
Obwohl der Arten- und Umweltschutz eine derart zentrale Aufgabe darstellt, lässt das Engagement der internationalen Staatengemeinschaft noch immer zu wünschen übrig. Zu oft werden ökonomische Interessen den ökologischen Notwendigkeiten vorangestellt. Spendenfinanzierte NGOs leisten daher eine Arbeit, die eigentlich eine hoheitliche Pflicht wäre. Daher ist Ihre Spende auch hier gut angelegt.

Spenden für den Artenschutz – zum Beispiel Eisbären
Der Kern des Artenschutzes besteht darin, die natürliche Artenvielfalt zu erhalten und gefährdete Tierarten vor dem Aussterben zu bewahren. Der weltweite Klimawandel bedroht nicht nur uns Menschen, sondern auch die Lebensräume vieler Tier- und Pflanzenarten. In wenigen Jahrzehnten könnte, so fürchten Wissenschaftler, der Eisbär ausgestorben sein. Nach Schätzungen leben heute noch 20.000 bis 25.000 Eisbären in den nördlichen Polarregionen, vor allem in Kanada, Grönland, Russland und Alaska. Hier bevölkern die bis über drei Meter großen Tiere vor allem die Ränder des Treibeises. Dort finden sie die besten Jagdbedingungen vor.
Besonders fatal für das größte Landraubtier der Erde sind der Rückgang des Meereises, lokale Umweltverschmutzungen, aber auch die Wilderei. Verschiedene Tierschutzorganisationen wie WWF oder Pro Wildlife setzen sich für den Erhalt des Eisbären in seiner natürlichen Umgebung ein und sammeln für diese Aufgabe Spenden. Ein großer Teil des Geldes fließt in eine Aufklärungs- und Lobbyarbeit, die eine weitere Zerstörung der Lebensräume verhindern soll, sowie in wissenschaftliche Forschungsprojekte.