Bangladesch ist eines der am dichtesten besiedelten Länder der Welt. Über 1000 Einwohner drängen sich auf einem einzigen Quadratkilometer – so viele, wie in keinem anderen Flächenstaat der Welt. Wofür werden Spenden benötigt? Rechnerisch stehen jedem der über 160 Millionen Menschen nur etwa 4200 US-Dollar jährlich zur Verfügung (in Deutschland über 50.000). So gering ist das kaufkraftbereinigte Bruttoinlandsprodukt, das das Land erwirtschaftet. Bedenkt man zudem das große Wohlstandsgefälle im Land, reicht dies für die ärmeren Bevölkerungsschichten nur knapp zum Überleben.
Bangladesch-Karte:
Risikofaktor Natur
Besonders dramatisch wird die Lage in Bangladesch, wenn das Land von Naturkatastrophen heimgesucht wird. Das ist im Zuge der allgemeinen Klimaveränderung leider immer häufiger der Fall. Wirbelstürme, übermäßige Monsum-Regenfälle und Fluss-Staudämme führen im Mündungsgebiet der Ströme Ganges und Brahmaputra zu heftigen Überschwemmungen. Der größte Teil von Bangladesch liegt nur wenige Meter über dem Meeresspiegel und wird schnell von den Fluten begraben. Das kostet Menschenleben und vernichtet Reisernten.
Verschäft wird die Überbevölkerung durch ein anhaltend hohes Bevölkerungswachstum. Weder das Gesundheits- noch das Bildungssystem kann diese Menschen angemessen versorgen. Knapp die Hälfte sind Analphabeten. Viele arbeiten unter unwürdigen Bedingungen in der Textilindustrie, dem wichtigsten Wirtschaftszweig des sekundären Sektors. Auch die Standards in der Betriebssicherheit sind gering, wie sich exemplarisch im Jahr 2013 zeigte, als ein Gebäude mit mehreren Textilfabriken einstürzte und mehr als 1000 Arbeiter tötete.
Das Land Bangladesch
Der Staat Bangladesch gehörte bis 1947 zu Indien, war eine britische Kolonie und wird noch heute vom indischen Staatsgebiet landwärts fast umschlossen. Nach seiner Unabhängigkeit bildete Bangladesch (unter dem Namen Ost-Pakistan) einen gemeinsamen Staat mit dem Tausende Kilometer entfernten West-Pakistan. Einzige Gemeinsamkeit dieses Staatsgebildes war die muslimische Religion seiner Einwohnermehrheit. Diese postkoloniale Konstellation war Ausgangspunkt militärischer Konflikte und endete erst 1971 mit der Trennung der beiden Pakistans.
Neben seiner Landgrenze zu Indien kennzeichnet Bangladesch eine etwa 580 Kilometer lange Küstenlinie. In dem Land wohnen etwa 165 Millionen Menschen, von denen deutlich mehr als die Hälfte in der Landwirtschaft arbeiten. Dazu kommen mehrere Hunderttausend Rohingya-Flüchtlinge aus dem benachbarten Myanmar. Die Landeshauptstadt Dhaka zählt schätzungsweise 14 Millionen Einwohner, die zu einem erheblichen Teil in Elendsvierteln leben.
Unsere Bewertung – Spenden-Bedarf in Bangladesch: hoch
Wo spenden?
Folgende Hilfsorganisationen arbeiten schwerpunktmäßig in Bangladesch:
- Lichtbrücke
- Brot für die Welt
- Madaripur-Hilfe
- FOR Bangladesch
- Asha – Hoffnung für Bangladesch
(Auswahl ohne Gewähr)
Fairhelfen.de bietet außerdem Informationen über den Nachbarstaat Indien.