Wie kaum ein anderes Land wurde die Demokratische Republik Kongo (früher Zaire) in den letzten Jahrzehnten von Mord und Krieg heimgesucht.

Von 1965 bis 1997 regierte der Diktator Joseph Mobutu das Land. Unter seinem blutigen Erbe leidet Kongo bis heute. An die Ära Mobutu schloss sich der so genannte Kongokrieg an, bei dem nach manchen Schätzungen weit über fünf Millionen Menschen zu Tode kamen. Wichtigster Kriegsgrund ist der Kampf um die reichen Bodenschätze im Osten und Süden des Landes.

Die einfache Bevölkerung profitiert kaum von den großen Vorkommen an Kupfer, Coltan, Gold, Diamanten und anderen wertvollen Mineralien. Im Gegenteil: Die Zivilbevölkerung wird zerrieben in undurchsichtigen Koalitionen und grausamen Verteilungskriegen, die sich den Anschein von ethnischen Auseinandersetzungen (Hema gegen Lendu) geben.

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Armut und Mangelernährung

Politische Instabilität, völlig marode Wirtschaft und Infrastruktur sowie Korruption sind die wesentlichen Ursachen für die verzweifelte Lage, in der sich die Mehrzahl der (vermutlich) über 80 Millionen Einwohner befindet. Die Ernährungslage ist schlecht, Armutsrate und Kindersterblichkeit sind extrem hoch. Beim Pro-Kopf-Einkommen rangiert das Land am alleruntersten Ende der internationalen Statistiken. Ein Viertel der Einwohner sind Analphabeten, die mittlere Lebenserwartung liegt unter 60 Jahren. In den letzten Jahren sind allerdings – wenigstens auf dem Papier – kleine Fortschritte erzielt worden.

Im Jahr 2018 hat eine Geberkonferenz 430 Millionen Euro für das Land zugesagt. Laut Schätzungen braucht die Republik allerdings mehr als das Dreifache dieser Summe.

Ebola-Ausbrüche

Seit 1976 kam es im Kongo zu fast einem Dutzend Ebola-Ausbrüchen. Insgesamt sind rund 3000 Menschen an der Tropenkrankheit gestorben, die zu den ansteckendsten und gefährlichsten Krankheiten überhaupt zählt. Zwar verfügt die Regierung über ein Notfallprogramm, um die Ausbreitung einzudämmen – dieses scheint aber wenig Wirkung zu zeigen. Die jüngste Ebola-Epidemie hält bereits seit Mitte 2018 an und hat rund 1800 Menschenleben gefordert (Stand August 2019). Mittlerweile wurde sogar die Grenze zum Nachbarstaat Ruanda geschlossen, um eine weitere Ausbreitung der Seuche zu stoppen.

Das Ebola-Virus wird durch Körperflüssigkeiten übertragen und führt unter anderem zu inneren und äußeren Blutungen. Viele Erkrankte sterben schließlich an Multi-Organ-Versagen. Die Bekämpfung ist auch deshalb so kompliziert, da die hygienischen Verhältnisse in vielen Teilen Afrikas (so auch im Kongo) schlecht sind und das tropische Klima die Verbreitung des hoch ansteckenden Virus fördert. Seit Jahren wird nach einem Impfmittel geforscht – allerdings noch ohne durchschlagenden Erfolg.

Über die Demokratische Republik Kongo

Die Demokratische Republik Kongo ist mit 2,3 Millionen Quadratkilometern der zweitgrößte afrikanische Staat. Alleine in der Hauptstadt Kinshasa leben mehr als 9 der 80 Millionen Einwohner. In Kinshasa ist die Sicherheitslage – nicht nur für Ausländer – sehr bedenklich. Zweiter Siedlungsschwerpunkt ist die Bergbauregion im Süden.

Unsere Bewertung – Spenden-Bedarf in der Demokratischen Republik Kongo: hoch

Wo spenden?

Folgende Spendenorganisationen arbeiten schwerpunktmäßig in diesem Land:

  • SOS Kinderdörfer
  • Unicef
  • Ärzte ohne Grenzen
  • Save the Children
  • Caritas international

(Auswahl ohne Gewähr)

Bereits zehn Euro sind eine sinnvolle Hilfe. Beim Spenden-Ratgeber sind zahlreiche Nachbarstaaten Kongos aufgeführt – und zwar Zentralafrikanische Republik, Südsudan, Uganda, Ruanda und Burundi, Tansania, Sambia und Angola.

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