In den vergangenen Hundert Jahren wurde Guatemala vorwiegend von Militärdiktaturen beherrscht. Noch immer ist Gewalt beinahe alltäglich. Dies hat fatale Folgen für die Menschen und die Wirtschaft des mittelamerikanischen Landes.
Die Entwicklung Guatemalas ist in vielen Aspekten vergleichbar mit dem Nachbarstaat El Salvador. Seit dem Jahr 1960 standen sich in einem Bürgerkrieg Militärjunta und Großgrundbesitzer einerseits sowie oppositionelle Rebellen anderseits gegenüber. Etwa 200.000 Menschen starben. Besonders die indianische Bevölkerung litt unter Massakern, politischer Verfolgung und Vertreibung. Erst 1996 schlossen die Bürgerkriegsparteien offiziell Frieden und ebneten den Weg für eine Demokratisierung des Landes.
Dennoch ist die Gewalt weiterhin sehr präsent in dem Land. Die Kriminalitätsrate ist hoch, bewaffnete Überfälle sind an der Tagesordnung. Außerordentlich gewalttätig sind die schwer bewaffneten Drogenkartelle.
Guatemala-Karte:
Ein Hauptproblem ist die weit verbreitete Armut: Vor allem auf dem Lande sind Kapital, Grundbesitz und Einkommen sehr ungerecht verteilt. Die großen Kaffee- und Zuckerplantagen des Südens sind in den Händen weniger reicher Familien. Ein weiteres wichtiges Entwicklungshindernis ist die hohe Analphabetenrate in Guatemala: Knapp 25 Prozent der Einwohner sind des Lesens und Schreibens nicht mächtig. Private Spendenprojekte bemühen sich allerdings intensiv (und erfolgreich) um eine Verbesserung der Bildungschancen.
Vulkanausbruch
Im Juni 2018 hat der „Feuervulkan“ (Volcán de Fuego) seinem Namen leider alle Ehre gemacht: Als der Vulkan im Süden des Landes ausbrach, mussten rund 12000 Menschen ihre Wohnungen verlassen. Viele von ihnen werden nie in ihre früheren Häuser zurückkehren können, da eine fatale Mischung aus Schlamm, Lava und Asche alles begraben hat. Während sich die Asche im Umkreis von bis zu 80 Kilometer verteilte, konzentrierten sich die gefährlichen Gaswolken an den Berghängen. Gut 100 Tote haben die Rettungsmannschaften unter dem Schlamm aufgefunden. Schon in den Jahren 2012 und 2016 kam es hier zu heftigen Vulkanausbrüchen.
Das Land Guatemala
Guatemala erstreckt sich zwischen dem Atlantischen und dem Pazifischen Ozean. Hier wohnen 15 Millionen Menschen, von denen etwa die Hälfte zu den „indigenen“ Völkern Mittelamerikas zählen (vor allem Maya). Die meisten Menschen leben wegen des weniger heißen Klimas im Hochland und nicht in den tropischen Küstenregionen. Dort befindet sich auch die Hauptstadt Guatemala-City mit ihren gut eine Millionen Einwohner.
Besonders bedroht und auf Spenden angewiesen ist die Flora und Fauna des Landes. In den Wäldern und Tiefländern leben (noch) Tapire, Krokodile, Ozelots, Jaguare und andere selten gewordene Tierarten.
Unsere Bewertung – Spenden-Bedarf in Guatemala: mittel
Wem spenden?
Folgende Spendenorganisationen engagieren sich für Guatemala:
- Kinderzukunft
- Save the Children
- nph Deutschland
(Auswahl ohne Gewähr)
Der Spenden-Ratgeber beschäftigt sich ebenfalls mit den Nachbarstaaten Mexiko und El Salvador.