Seit 1980 ist der Irak (mit nur wenigen Jahren Pause) ein Kriegsschauplatz. In den letzten Jahren stellte die islamistische Terrorgruppe IS das Land vor eine neue Zerreißprobe.

Jesiden, Schiiten und Christen wurden von den IS-Milizen besonders intensiv verfolgt. Im Nordirak waren zeitweise zwei Millionen Menschen auf der Flucht. Westliche Geiseln wurden vor laufender Kamera ermordet. Sogar auf antike Stätten des Weltkulturerbes (wie Nimrud und Ninive) hatte es die IS abgesehen. Zwischenzeitlich kontrollierte die Terrormiliz vermutlich über die Hälfte des irakischen Staatsgebiets, konnte aber zurückgedrängt werden. Vom endgültigen Sieg über die Miliz zu sprechen, wäre aber voreilig.

Die USA, aber auch einige europäische Staaten wollen den Widerstand innerhalb des Iraks stärken. Für die Flüchtlinge kann dies mittelfristig eine Entlastung bringen, löst aber nicht die akuten humanitären Herausforderungen. Besonders die Bergregionen des Nordiraks lassen sich nur schwer mit Hilfslieferungen versorgen.

Drei Jahrzehnte Krieg und Terror

Viele Einwohner des Irak kennen ihr Heimatland beinahe nur im Kriegszustand. Die beiden „Golfkriege“ und das Regime des Diktators Saddam Hussein haben deutliche Spuren in dem Land hinterlassen. Die Zahl der Todesopfer in der Zivilbevölkerung ist stark umstritten – einige Hunderttausend Menschenleben gelten als wahrscheinlich.

Irak-Karte:

Google Maps

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google.
Mehr erfahren

Karte laden

Eine Unterstützung bzw. Spenden brauchen vor allem die unmittelbaren Kriegsopfer wie Waisen, Witwen und Kriegsversehrte. Auch der Wiederaufbau der von Krieg und Handelsembargo geschädigten Wirtschaft sowie der Infrastruktur sind Mammutprojekte, die der Irak nur mit ausländischer Hilfe (zu der auch Spenden gehören) bewältigen kann. Erst eine funktionierende Ökonomie schafft die benötigten heimischen Arbeitsplätze und versorgt die Bevölkerung.

Das mit fast drei Prozent sehr hohe Bevölkerungswachstum verstärkt die Armutsproblematik im Irak. Ein weiteres ernsthaftes Entwicklungshemmnis ist die in den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegene Analphabetenrate: Knapp ein Viertel der Einwohner kann nicht lesen und schreiben – andere Quellen gehen sogar von höheren Werten aus.

Über das Land Irak

Im Norden der arabischen Halbinsel liegt der Irak. Große Teile des Landes sind von unfruchtbaren Wüsten bedeckt. Die etwa 36 Millionen Einwohner leben vor allem im gebirgigen Nordosten des Landes (hier wohnen auch viele Kurden) sowie in den weitläufigen Flussebenen von Euphrat und Tigris.

Unsere Bewertung – Spenden-Bedarf im Irak: mittel bis hoch

Wo spenden?

Diese Spendenorganisationen engagieren sich im Irak:

  • Aktion Deutschland Hilft
  • Diakonie Katastrophenhilfe
  • UNO Flüchtlingshilfe
  • Misereor
  • Caritas International

(Auswahl ohne Gewähr)

Der Spenden-Ratgeber befasst sich außerdem mit dem irakischen Nachbarland Syrien.

Spenden für den Irak