Eigentlich ist Mexiko kein bitterarmes Land – allerdings sind Geld und andere Ressourcen sehr ungleich verteilt.
Während der Norden des Landes eine gute Wirtschaftskraft aufweist, herrscht im Süden verbreitet Armut. Vor allem die Landbevölkerung und die landlosen Bauern finden kaum ein Auskommen. Hier ist auch das Gesundheitswesen schlechter ausgebaut. Besonders betroffen ist der mexikanische Bundesstaat Chiapas. Dort lebt gerade die indianische Bevölkerung in großer Armut. Auch politisch ist Chiapias instabil: Eine Rebellenorganisation, die Zapatisten, kämpft für eine Autonomie der Region von Mexiko.
Mexiko-Karte:
Landflucht und Naturkatastrophen
Die schlechten Lebensbedingungen auf dem Land treibt viele Bauern in die Städte, allen voran in die Mega-Metropole Mexiko-Stadt. Hier fristen sie ihr bescheidenes Dasein oft in Elendsvierteln. Mexiko-Stadt zählt mit angrenzenden Siedlungen über 20 Millionen Einwohner und weist eine äußerst schlechte Umweltqualität auf (Smog).
Die mexikanische Halbinsel Jucatán liegt in der Zugbahn von zerstörerischen Hurricanen. Außerdem sind in Mexiko Vulkanausbrüche und folgenschwere Erdbeben (wie im September 2017) möglich. In diesen Fällen braucht das Land kurzfristige Spenden- und Katastrophenhilfe.
Aktuelle Probleme
Eine besonders schwere Hypothek, unter dem das mittelamerikanische Land zu leiden hat, ist der seit Jahren andauernde Drogenkrieg. In diese Auseinandersetzungen, in die Drogenkartelle, aber auch staatliche Institutionen in komplexer Weise verstrickt sind, soll bis zu 200.000 Todesopfer gefordert haben. Die schwer bewaffneten Drogenkartelle kontrollieren faktisch Teile des mexikanischen Staatsgebiets.
Eine Konfliktzone ist auch die über 3000 Kilometer lange Grenze zu den USA. Um die Bewegungen von illegalen Grenzgängern und Arbeitsmigranten einzuschränken, haben die USA ihre Staatsgrenze schon jetzt mit Zäunen gesichert. Nun will US-Staatspräsident Donald Trump mit einem äußerst umstrittenen Mauerbau weitere Fakten schaffen. Zugleich gibt es Bestrebungen, das Aufenthaltsrecht für rund 800.000 Kinder von illegalen Einwanderern („Dreamer“) abzuschaffen.
Fakten zu Mexiko
Mit über 120 Millionen Menschen nimmt das mittelamerikanische Land Platz elf in der Welt-Bevölkerungsstatistik ein. Unklar ist der Bevölkerungsanteil, den indigene Völker wie die Maya-Nachfahren in Mexiko haben – die Angaben schwanken zwischen 7 und 30 Prozent.
Das heutige Mexiko war so etwas wie das Kernland der spanischen Kolonisation Amerikas. Hier lagen die Schauplätze wichtiger Raub- und Eroberungszüge der Conquistadores, der Unterwerfung und Missionierung von Azteken und Mayas. Zugleich war das Vizekönigreich Neuspanien reich an Bodenschätzen und somit ökonomisch sehr wertvoll für das europäische Mutterland. Umso schmerzlicher waren die Unabhängigkeitsbestrebungen Mexikos, gegen die sich Spanien mehr als ein Jahrzehnt erbittert zur Wehr setzte: Der formellen Unabhängigkeitserklärung vom 16. September 1810 folgte ein Bürgerkrieg, der erst 1821 mit dem militärischen Sieg der Rebellen und der Absetzung des Vizekönigs endete.
In den folgenden Jahrzehnten wechselte das politische System Mexikos zwischen republikanischen Regierungen und zwei Kaiserreichen. Im 19. Jahrhundert gingen große Territorien im Norden und Süden des Landes verloren, sodass sich Mexiko auf das heutige Kerngebiet reduzierte. Ein einschneidendes Ereignis, das die mexikanische Gesellschaft noch heute prägt, war die Revolution gegen den Diktator Porfirio Díaz ab dem Jahr 1910. Die Folge war eine vergleichsweise weitreichende Demokratisierung des Landes, allerdings unter der Führung der dominierenden Partei PRI.
Unsere Bewertung – Spenden-Bedarf für Mexiko: mittel
Wo spenden?
Folgende Organisationen setzen einen Arbeitsschwerpunkt in Mexiko:
- amigos de los niños
- Mexiko Hilfswerk
- nph Deutschland
- Fundación para la Protección de la Niñez
(Auswahl ohne Gewähr)
Der Verein amigos de los niños e.V. konzentriert sich darauf, benachteiligten Kindern in Mexiko-City eine Schulbildung zu ermöglichen. Bildung ist natürlich auch in Mexiko der Schlüssel dazu, die unverschuldete Armut zu überwinden und eine ökonomisch tragfähige Zukunft aufzubauen. Der Verein hat seinen deutschen Sitz in Hamburg und arbeitet eng mit seinen mexikanischen Mitgliedern zusammen. Für Spenden fallen keine Verwaltungskosten an, da die Vereinsmitglieder alle anfallenden Ausgaben selbst tragen.
Der Spenden-Ratgeber befasst sich auch mit dem mexikanischen Nachbarstaat Guatemala.