Neben einer ohnehin großen Armut sind die Menschen im Niger immer wieder von akuten Dürrekatastrophen betroffen. Nach einem Militärputsch vom Juli 2023 droht dem Land die außenpolitische Isolierung.
Der Staat Niger liegt im westlichen Afrika und hat Anteil an der so genannten Sahelzone. Diese Region ist von stark schwankenden Niederschlägen gekennzeichnet. In regenreichen Jahren sichert die Landwirtschaft den Menschen ein bescheidenes Auskommen. Fällt der Regen allerdings spärlich, drohen sehr schnell Hunger und Tod, da die Ernte ausfällt und die Menschen zu arm sind, um sich Nahrungsmittel zu kaufen.
Schwierige Naturbedingungen
In vielen Teilen der Sahelzone schreitet die Wüste voran und vernichtet Acker- und Weideland. Mit Begrünungsprojekten versucht man hier der Bodenerosion entgegenzuwirken. Viele landwirtschaftliche Flächen werden zu intensiv genutzt, da die Region (relativ zu ihrer Tragfähigkeit) zu dicht besiedelt ist und die Bevölkerung weiter schnell wächst.
Bei fast allen Indikatoren der Unterentwicklung nimmt Niger einen der hinteren Plätze auf der Welt ein. Über die Hälfte der Bevölkerung muss am Tag mit einem einzigen US-Dollar überleben. Mehr als drei Viertel der Einwohner sind Analphabeten. Die mittlere Lebenserwartung liegt etwa bei 60 Jahren, auch die Kindersterblichkeit ist hoch.
Fakten über das Land Niger
Der westafrikanische Binnenstaat Niger ist etwa zu zwei Dritteln von Wüsten bedeckt. Die gut 20 Millionen Einwohner leben vorwiegend in den fruchtbareren Regionen im Süden des Landes, zum Beispiel in der Hauptstadt Niamey. Diese liegt an dem Fluss Niger, dem wichtigsten Feuchtigkeitsspender des ansonsten trockenen, gleichnamigen Landes. Nur hier im Süden fällt in normalen Jahren ausreichend Niederschlag für die Landwirtschaft.
Aufgrund der extrem hohen Geburtenrate ist rund die Hälfte der Bevölkerung jünger als 15 Jahre. Dominierende Volksgruppe sind die Hausa, wogegen im Nordwesten vorwiegend Tuareg-Nomaden leben, die teilweise gewaltsam für ihre Rechte kämpfen. Während die Amtssprache Französisch ein Relikt aus der französischen Kolonialherrschaft darstellt, bilden Christen nur eine kleine Minderheit in dem islamisch geprägten Staat.
Unsere Bewertung – Spenden-Bedarf in Niger: hoch
Wo spenden?
Folgende Hilfsorganisationen arbeiten in Niger:
- SOS Kinderdörfer
- Caritas international
- Humedica
(Auswahl ohne Gewähr)
Beim Spenden-Ratgeber werden weiterhin die Nachbarländer Mali, Nigeria und Burkina-Faso behandelt.