Die Palästinensischen Autonomiegebiete im Gazastreifen sowie im Westjordanland liegen mitten in einer der Hauptkonfliktzonen der Welt. Für die Einwohner der infrastrukturell unterentwickelten Regionen hat das dramatische Folgen.

Auseinandersetzungen mit Israel

Spätestens mit der Staatsgründung Israels 1947 schufen die politisch Verantwortlichen einen Konfliktherd ersten Ranges im Nahen Osten. Die 1995 vereinbarte Schaffung von „Autonomiegebieten“ für die palästinensische Bevölkerung konnte diese Probleme nicht lösen, und auch ein eigenständiger Palästinenserstaat ist nicht in Sicht. Umstritten sind weiterhin der Status Jerusalems als israelische Hauptstadt und die aggressive israelische Siedlungspolitik im Westjordanland. Die Palästinenser begegneten der überlegenen Militärmacht ihrerseits mit einem gewalttätigen Aufstand (der „Intifada“).

Im Sommer 2014 waren die Konflikte in neuer Schärfe ausgebrochen. Als „Vergeltungsschlag“ für den Mord an drei Jugendlichen ging Israel militärisch gegen Gaza vor. Erklärtes Ziel waren die radikalen Kämpfer der palästinensischen Hamas-Bewegung, die im Gazastreifen und unter israelischem Territorium ein weit verzweigtes Tunnelsystem angelegt hatten. Die Bombenangriffe sowie die Bodenoffensive trafen insbesondere die mittellose palästinensische Zivilbevölkerung mit großer Härte.

Auch in der Gegenwart müssen sich die Bewohner der Palästinensischen Autonomiegebiete (und Israels) weiterhin mit Krieg und Terror auseinander setzen. Immer wieder geraten dabei auch Frauen und Kinder zwischen die Fronten und lassen dabei ihr Leben. Im Frühjahr 2018 wurden bei Massenprotesten an der Grenze zwischen Gaza und Israel zahlreiche Palästinenser getötet oder verletzt.

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Ökonomische Abhängigkeit

Der Gazastreifen und das Westjordanland sind wüstenhafte Regionen, die ihren Bewohnern kaum eine Nahrungsgrundlage bieten. Wirtschaftlich sind die überbevölkerten Gebiete fast vollständig von Israel (und von Spenden) abhängig. Schließt Israel seine Grenzen, wie in der Vergangenheit schon häufig geschehen, können die Palästinenser nicht mehr zu ihren Arbeitsplätzen ins Nachbarland gelangen. Ohne Transferzahlungen größeren Ausmaßes sind die Palästinensischen Autonomiegebiete derzeit nicht überlebensfähig.

Über die Palästinensischen Autonomiegebiete

Der so genannte Gazastreifen befindet sich im Südwesten Israels und hat 1,8 Millionen Einwohner, von denen etwa ein Drittel in Gaza-Stadt wohnen. Er ist 40 Kilometer lang und rund 10 Kilometer breit. Im bergigen Westjordanland, das sich zwischen Israel und Jordanien erstreckt, leben dagegen gut 2,7 Millionen Einwohner.

Neben den politisch-ökonomisch bedingten Entwicklungshindernissen ist auch die hohe Geburtenrate problematisch. Rund vier Geburten pro Frau verzeichnen die Autonomiegebiete – ein weltweit fast einmaliger Spitzenwert. Der resultierende Bevölkerungsdruck mag auch als politisches Manifest zu verstehen sein.

Unsere Bewertung – Spenden-Bedarf in Gaza: mittel

Wo spenden?

Die folgenden Hilfsorganisationen arbeiten schwerpunktmäßig in Palästina:

  • Islamic Relief Deutschland
  • Aktion Deutschland Hilft
  • al omri – Kinderhilfe Palästina
  • Freunde Palästinas

(Auswahl ohne Gewähr)

Die Seite fairhelfen.de bietet außerdem Informationen über das benachbarte Israel.

Spenden für Gaza / Palästina