Etwa eine halbe Million Menschen erkranken jährlich in Deutschland an Krebs – und fast die Hälfte stirbt daran. Um diese schreckliche Bilanz zu verbessern und den Erkrankten das Leben zu erleichtern, sind nicht nur Forschungsergebnisse, sondern auch Spenden gefragt. Der Weltkrebstag am 4. Februar rückt die heimtückische und vielgestaltige Krankheit jährlich in den Fokus der Öffentlichkeit. Nach Expertenschätzung würden sich 70 Prozent der Krebs-Todesfälle mit besserer Vorsorge und Früherkennung vermeiden lassen.

Was können Spenden in der Praxis bewirken?
Die medizinische Versorgung wird in Deutschland im Wesentlichen durch Krankenkassenbeiträge und spezielle Patientenzuzahlungen gedeckt. Der wichtigste Zweck von Geldspenden besteht daher nicht darin, die Behandlung im engeren Sinne zu finanzieren. Vielmehr geht es darum, soziale Härten abzufedern, Forschung und Aufklärung voranzutreiben und die langfristigen Perspektiven im Kampf gegen den Krebs zu verbessern.
Das gibt es zu tun:
- Bei einer Krebserkrankung ist der Patient in der Regel – wenigstens zeitweise – arbeitsunfähig. Wenn die Lohnfortzahlung ausläuft (oder gar nicht vereinbart war), hat dies oft dramatische Folgen für das Familieneinkommen. Gibt es keine Rücklagen, verwandeln sich zuvor gut verdienende Familien in wirtschaftliche Notfälle.
- Krebserkrankungen von Kindern (jährlich rund 1800 Fälle) haben oft besonders dramatische Konsequenzen. Sie belasten die ganze Familie nicht nur emotional, sondern oft auch finanziell. Viele Eltern reduzieren ihre Arbeitszeit, um ihre Kraft den Kindern widmen zu können.
- Wo die medizinische Behandlung aufhört (ob erfolgreich oder nicht), sollten Rehabilitation und soziale Betreuung einsetzen. Hier bestehen oft gewaltige Lücken zwischen Anspruch und Wirklichkeit unseres Gesundheitssystems, die mittels Spenden wenigstens teilweise geschlossen werden können.
- Was im Umgang mit jungen und erwachsenen Krebspatienten oft fehlt, ist der emotionale Aspekt. Viele Spendenorganisation haben sich daher zum Ziel gesetzt, den Betroffenen kleine Freuden zu bereiten. Zum Beispiel kümmern sich Betreuer speziell um Kinder oder überreichen ihnen kleine Mut-mach-Geschenke.
- Auch in der Krebsforschung sind Spendengelder sehr gut angelegt. Dank vielseitiger medizinischer Fortschritte konnten die Überlebenswahrscheinlichkeiten bei vielen Krebsarten deutlich erhöht werden. Aber gerade bei seltenen und aggressiven Krebsformen besteht noch intensiver Forschungsbedarf.
- Sehr wichtige Aufgabenkomplexe sind Prävention und Aufklärung. Daher legen Organisationen wie die Deutsche Krebshilfe ein besonderes Augenmerk darauf, über Krebsentstehung, Risikofaktoren und Früherkennung zu informieren. Diese Kampagnen sind kostenintensiv, aber können effektiv zahlreiche Leben retten.
Wem spenden?
Bei der Krebsbekämpfung und -aufklärung haben Spender eine besonders breite Auswahl an engagierten Organisationen. Leider haben sich ganz gelegentlich auch schwarze Schafe unter die ehrlichen Hilfsorganisationen geschmuggelt und Einnahmen am gedachten Zweck vorbei geschleust. Auf der Warnliste des Instituts DZI steht 2022 ein solcher Fall. Aber keine Angst: Über 99 Prozent aller Einrichtungen, die sich mit dem Thema Krebs befassen, sind absolut vertrauenswürdig und einer Spende würdig!