Sie heißen Katrina oder Haiyan, Kyrill oder Nargis. Hinter diesen Namen verbergen sich heftige Stürme, die Tausenden Menschen den Tod brachten und Millionenschäden anrichteten. Infolge des weltweiten Klimawandels ist zu befürchten, dass die Zahl schwerer Stürme – und der Bedarf an Spenden – immer weiter zunehmen wird. Betroffen ist vor allem Asien, aber auch westliche Industrieländer, wie vor zehn Jahren der Süden der USA.

Katrina wütete in New Orleans

Sturm am Himmel © Joujou  / pixelio.de
Sturm am Himmel © Joujou / Pixelio.de

Jedes Jahr ziehen in der Karibik tropische Wirbelstürme, die so genannten Hurrikans, ihre Bahn. Manche von ihnen stoßen in Florida oder anderen US-Bundesstaaten auf Land. Im August 2005 bildete sich über dem Golf von Mexiko ein Hurrikan, der Katrina getauft wurde. Er erreichte Windgeschwindigkeiten von fast 300 Stundenkilometern und setzte die Millionenstadt New Orleans fast komplett unter Wasser. Hier und in den benachbarten Regionen ertranken rund 1800 Menschen. Die registrierte Sachschaden summierte sich auf unvorstellbare 108 Milliarden US-Dollar.

In der Folgezeit erreichten Hilfslieferungen und Spenden aus aller Welt das Katastrophengebiet. Sogar einige der ärmsten Staaten (wie Bangladesch und Afghanistan) beteiligten sich an der Hilfe und bewiesen damit, dass internationale Solidarität keineswegs eine Einbahnstraße ist.

Windstärken im Klimawandel

Betrachtet man die historischen Daten der Atlantischen Hurrikans, lässt sich ein Zunahme der Windstärken nur schwer konkretisieren. Jahre mit starken und häufigen Stürmen wurden immer wieder abgelöst von ruhigeren Zeiten. Dennoch gehen viele Experten davon aus, dass kommende Sturmereignisse an Intensität zunehmen werden. Der Grund für diese Annahme ist die stärkere Erwärmung derjenigen Meereszonen, die für die Sturmentstehung maßgeblich sind, wie beispielsweise die Karibik.

Auch unabhängig von den realen Windstärken ist eine Zunahme von Sturmschäden zu erwarten. Die wachsende Bevölkerung und steigende Siedlungsdichte in vielen gefährdeten Gebieten erhöht das Zerstörungspotenzial erheblich.

Wichtige Sturmkatastrophen seit 1900, sortiert nach Todesopfern

  1. Ostpakistan/Bangladesch, 12. November 1970: mindestens 300.000 Tote. Bis zu zehn Meter hohe Flutwelle. Andere Schätzungen gehen von bis zu einer halben Million Opfern aus. Seinerzeit hieß die Region noch „Ostpakistan“. Die Katastrophe führte zu politischen Turbulenzen, die wohl die Gründung des unabhängigen Staates Bangladesch forcierten.
  2. Bangladesch, 29. April 1991: 139.000 Tote. Eine sechs Meter hohe Sturmflut war die Haupttodesursache. Etwa zehn Millionen Menschen wurden obdachlos.
  3. Myanmar, 2. Mai 2008: 138.000 Tote. Nach anderen Angaben „nur“ 85.000 Opfer. Der Zyklon „Nargis“ war der schlimmste Sturm unseres Jahrhunderts. Die meisten Menschen ertranken in den ausgelösten Flutwellen. Mehrere Hunderttausend Menschen wurden obdachlos.
  4. China, 27. Juli 1922: 100.000 Tote
  5. Bangladesch, 29. Oktober 1942: 61.000 Tote.
  6. Indien, 1935: 60.000 Tote
  7. China, August 1912: 50.000 Tote
  8. Indien, 14. Oktober: 40.000 Tote
  9. Bangladesch, 11. Mai 1965: 36.000 Tote
  10. Bangladesch, 28. Mai 1963: 22.000 Tote

Wie der Auflistung zu entnehmen ist, fanden die zehn opferreichsten Stürme allesamt in Asien bzw. Südostasien statt. Vor allem bei den Ereignissen vor dem zweiten Weltkrieg sind Verlauf und genaue Opferzahlen unklar.

Alleine Bangladesch war fünfmal betroffen. In Asien, wo die Wirbelstürme „Zyklone“ genannt werden, ist einerseits die Bevölkerungsdichte hoch, andererseits die Schutzmaßnahmen für die armen Einwohner nur gering ausgeprägt. Auch für die Beseitigung der Schäden stehen den Ländern kaum finanzielle Ressourcen zur Verfügung. Ohne Spenden dauert der Wiederaufbau von Häusern und Infrastruktur viele Jahre. Selbst in New Orleans – in den „reichen“ USA – sind die Spuren noch längst nicht getilgt. Das gilt, wen wundert es, vor allem für die Wohnviertel der ärmeren Bevölkerungsschichten.

Spenden für Sturmopfer weltweit