In Venezuela hat der Indianerstamm der Yanomami traurige Berühmtheit erreicht. Mehrere Spendenprojekte bemühen sich darum, den bedrohten Lebensraum der Indianer zu retten.

Etwa 30.000 Stammesangehörige leben noch im Grenzgebiet zwischen Venezuela und Brasilien. Der Abbau von Bodenschätzen und die Zerstörung des Regenwaldes sind existenzielle Bedrohungen für die Indianer. Das Schicksal der Yanomami ist zum Symbol für den Untergang indigener (eingeborener) Völker worden.

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Aktuell: Wirtschaftskrise

Seit einigen Jahren durchlebt das Land eine schwere wirtschaftliche und politische Krise. Im Zentrum der Konflikte steht Staatschef Nicolás Maduro. Lang ist die Liste der Vorwürfe der Opposition gegen den „sozialistischen“ Politiker: Sie reicht vom Machtmissbrauch und Verfassungsbruch bis zu Untätigkeit angesichts von Korruption, Kriminalität und Mangelwirtschaft. Mit verschiedenen Tricks widersetzte sich der seit 2013 regierende Maduro legalen Amtsenthebungsverfahren und versucht nun seinerseits eine höchst umstrittene Verfassungsreform durchzusetzen. Die Folge waren Aufstände und Massenproteste, die zahlreiche Menschenleben gekostet haben.

Hintergrund der misslichen Lage ist der vergleichsweise niedrige Ölpreis. Einst sicherten die Gewinne aus der Ölförderung einen großen Teil der venezolanischen Staatseinnahmen. Da versäumt wurde, die Einnahmen sinnvoll in ökonomische Zukunftsperspektiven zu investieren, trifft der Preisrückgang Staat und Gesellschaft hart. Mit Hilfe von umfassenden Verbraucherpreis-Regulierungen versucht die Regierung der Hyperinflation entgegen zu wirken.

Der Orinoco ist Venezuelas größter Fluss und durchfließt den Regenwald - © Helmut Steiner  / pixelio.de
Der Orinoco ist Venezuelas größter Fluss und durchfließt den Regenwald – © Helmut Steiner / Pixelio.de

Armut in den Großstädten

Bis zum Beginn der derzeitigen Krisen hatten die meisten Einwohner Venezuelas einen – gemessen an anderen Staaten Südamerikas – akzeptablen Lebensstandard. Die Analphabetenrate ist mit rund fünf Prozent recht gering, Hunger ist in dem OPEC-Staat kaum anzutreffen. Allerdings gelten etwa zehn Prozent der Bevölkerung als extrem arm (bei hohen statistischen Unsicherheiten). Schwierig sind die Bedingungen vor allem in den Slums und Vorstädten der großen Metropolen, wie in der Hauptstadtregion von Caracas.

Fakten zu Venezuela

Im Norden Südamerikas liegt Venezuela. Die rund 31 Millionen Einwohner sind vorwiegend in den nördlichen, der Karibik zugewandten Landesteilen zu Hause, während der tropische Regenwald des Südens kaum besiedelt ist. Die städtische Region um die Hauptstadt Caracas zählt schätzungsweise vier bis fünf Millionen Menschen.

Anders als die meisten afrikanischen Staaten kann Venezuela auf eine lange Selbständigkeit zurückblicken. Schon 1811 erfolgte eine einseitige Unabhängigkeitserklärung, mit der sich Venezuela vom spanischen Mutterland lossagen wollte. Im Jahr 1819 wurde Venezuela Bestandteil des Staatsgebildes Großkolumbien, das der Freiheitskämpfer Simón Bolívar gegründet hatte (und das bis 1830 bestand). De facto unabhängig wurde Venezuela aber erst 1821, als Spanien diese Erklärung anerkannte. Sowohl im 19. als auch im 20. Jahrhundert erwies sich die demokratische Entwicklung des Landes als steinig und wechselvoll. Nach dem Sturz einer Militärjunta wurde Venezuela 1958 endgültig zu einer Demokratie. Der Erdölexport ermöglichte dem OPEC-Staat in dieser Phase eine Verbesserung der Einkommenssituation und des Bildungssystems. Diese Errungenschaften sind nun ernsthaft in Frage gestellt.

Unsere Bewertung – Spendenbedarf in Venezuela: mittel

Wo spenden?

Folgende Spendenorganisationen setzen einen Arbeitsschwerpunkt in Venezuela:

  • Benposta Venezuela
  • ADRA Deutschland
  • Freundeskreis Las Torres
  • adveniat

(Auswahl ohne Gewähr)

Fairhelfen.de führt auch die venezolanischen Nachbarstaaten Kolumbien und Brasilien auf.

Spenden für Venezuela