In der Öffentlichkeit werden immer wieder hohe Werbe- und Verwaltungskosten von Spendenorganisationen angeprangert. In vielen Fällen ist die Kritik unberechtigt.
Eine vernünftige und sachgerechte interne Verwaltung ist ebenso unerlässlich wie eine aktive Spendenwerbung. Das gilt vor allem für größere, überregional tätige Hilfsorganisationen.
Der erforderliche Werbeaufwand unterscheidet sich außerdem je nach Spendenzweck teilweise erheblich. So ist es verhältnismäßig einfach, Spendengelder für hungernde Kinder in Afrika zu beschaffen. Geht es dagegen um die Unterstützung von Blinden und Behinderten, sitzt vielen Menschen der Spendeneuro nicht so locker. Daher müssen die Spendenorganisation, in Abhängigkeit von der gewählten Zielgruppe, ganz unterschiedliche Werbekosten einkalkulieren. Eine Organisation kann also effizient wirtschaften und dennoch erhebliche Ausgaben haben.
Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) hat zur besseren Einschätzung vier Kategorien geschaffen. Die Einteilung wurde Anfang 2019 leicht angepasst und sieht nun so aus:
- niedrig – unter 10 Prozent Werbe- und Verwaltungskosten
- angemessen – 10 bis 20 Prozent
- vertretbar – 20 bis 30 Prozent
- unvertretbar hoch – über 30 Prozent
Das DZI vergibt sein begehrtes Spenden-Siegel nur an Organisationen, die höchstens einen – aus Sicht des DZI – gerade noch tolerierbaren Kostenanteil von 30 Prozent aufweisen.