Selten waren die formalen Anforderungen an eine Spendensammlung so gering wie heute. Das bedeutet allerdings nicht, dass eine privat organisierte Sammlung schnell ein Erfolg wird.
Bis vor wenigen Jahren war der juristische Rahmen klar definiert: So genannte Sammlungsgesetze legten auf Länderebene fest, wer unter welchen Bedingungen Geld- und Sachspenden sammeln durfte. In den meisten Bundesländern sind diese Gesetze allerdings abgeschaft worden – ein Schritt, der von vielen Verbraucherschützern kritisiert wurde. Denn nunmehr ist es möglich, ohne Genehmigungspflicht für praktisch jeden legalen Zweck Spenden zu sammeln.
Gemeinnützige und kommerzielle Spendensammler müssen sich „nur“ an die Bestimmungen des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) bzw. das allgemeine Ordnungsrecht halten. Dies gilt auch für die Altkleidersammlungen, die immer wieder in öffentlicher Kritik stehen.
Einen verlässlichen Rahmen schaffen
Wer also selbst einen Hilfsbedarf entdeckt hat und sich sozial engagieren möchte, kann dies ohne Weiteres tun. Allerdings reicht persönliches Engagement oft nicht aus, um nennenswerte Spendensummen einzuwerben. Viele potenzielle Spender sind gegenüber unbekannten „Sammlern“ misstrauisch, wünschen sich genaue Informationen und einen verlässlichen organisatorischen Rahmen.
Fairhelfen.de empfiehlt dringend, nicht als Einzelkämpfer für die gute Sache anzutreten. Für langfristig geplante Aktivitäten kann es beispielsweise sinnvoll sein, einen (gemeinnützigen) Verein zu gründen. Diese Gemeinnützigkeit schafft Vertrauen und bringt den Spendern finanzielle Vorteile, da die Spende dann von der Steuer abgesetzt werden kann.
Eine gute Alternative besteht darin, die eigene Tatkraft in eine bestehende Hilfsorganisation einzubringen oder mit dieser Organisation eng zu kooperieren. Eine solche erfahrene Organisation bringt wichtige Kompetenzen in eine Partnerschaft ein, insbesondere Know-how in der Spendenwerbung und in der Kommunikation mit wichtigen Multiplikatoren. Außerdem kann die Spendenorganisation alleine mit ihrem „guten Namen“ Misstrauen abbauen.
Tue Gutes und…
Sehr gerne sammeln auch Unternehmen Spenden, um auf diese Weise ein soziales Gewissen zu demonstrieren und das Firmenimage aufzupolieren. Gegen eine solche Strategie ist grundsätzlich nichts einzuwenden, wenn das Engagement ernst gemeint ist. Ein bisschen „Eigenwerbung“ ist nicht nur legal, sondern absolut legitim. Allerdings reagiert die Öffentlichkeit oft recht sensibel beim Verdacht auf überwiegenden Eigennutz. Das gilt in besonderem Maße für die Medien: Nur wer wirklich altruistisch handelt und eine nennenswerte Spendensumme realistisch anstrebt, sollte sich in Presse- und Öffentlichkeitsarbeit versuchen.